Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

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Bondgirl
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Bondgirl »

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Ich frage mich, wie man daraus überhaupt eine Schuldfrage basteln kann? Der so genannte Untergang der Autohäuser ist nichts anderem geschuldet als einem generellen Strukturwandel im Einzelhandel, denen auch die Autohäuser unterliegen. Aus wie vielen Teilen besteht denn ein Auto und davon pro Hersteller noch mindestens 15 Modelle parallel inkl der Vorgänger der letzten 20 Jahre.
Und die sollen dann alle auf Lager sein oder zumindest ein großer Teil, den der jeweils individuelle Kunde der vorbeikommt als auf jeden fall gängiges Teil ansieht. Alles mit einer Marge die fast null ist und Selberschrauber, die dann im Zweifelsfall auch noch das Personal binden, in dem sie Fragen stellen oder anfangen den Preis zu verhandeln.
Also nicht falsch verstehen. Ich fände das natürlich alles total super wenn das so wäre aber das ist schlichtweg nicht rentabel und dass die Schuld immer im Handel abgeladen wird finde ich ein bisschen schwierig. Genauso die ewige Leier, dass hier nur noch ganze Komponenten getauscht werden und nicht mehr aufgearbeitet werden. Das sind am Ende die Vorgaben der Hersteller. In den meisten großen Städten findet man noch genug individuelle freie Werkstätten, wo man alternative Wege angeboten bekommt.
Gruß,
die Anna

Defender 130 Puma mit Ortec Kabine "Bender" 2015
Defender 90 300Tdi Softtop "Bitzer“ 1996
Defender 130 300Tdi "Dreiraum" 1996

https://www.youtube.com/user/Dreiraum/videos

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toyotamartin
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von toyotamartin »

ist doch schon seit Jahren so..wenn man zum Markenhändler geht um Ersatzteile zu kaufen ist man doch nur der Angeschmierte.
Kaum etwas auf Lager,eigentlich kein Interesse,oder ein Lehrling findet den Teil nicht und normalerweise 70.000% Aufschlag.
Kaufe,wenn es schnell gehen soll nur bei Stahlgruber-Ersatzteilhändler der fast alles auf Lager hat,bzw in 12 Stunden besorgen kann,zu sehr moderaten Preisen.

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Broesel
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Broesel »

Hallo,

eben genau der Strukturwandel ist aber eben auch nicht nur Schuld des Konsumenten.
Service und Beratungsqualität gingen bei vielen Einzelhändlern verloren - das Sortiment war nicht mehr auf den Kundenkreis abgestimmt, es stehen unmotivierte, nicht-fachkundige Verkäufer da rum.
Und die Preise teils völlig überzogen - und ich rede nicht davon es es so billig wie möglich sein muss - für gute Beratung und guten Service zahlen durchaus einige gerne mehr.

Aber eben diesen "Guten Service" haben die EInzelhändler nach und nach leider oft zurückgefahren.
Das fängt mit "Kunden argwöhnig beäugen das er auch ja nix im laden anfasst" über Null Ahnung wenn man nachfragt bis hin zu veralteteten Produkten die zu deutlich überzogenenen Preisen angeboten werden.

Durchaus gibt es aber noch Einzelhändler die Service und Kundenorientierung wirklich leben, einen aktuellen Blick auf die Marktlage und Produktentwicklungen haben, mit der Zeit gehen - und sie haben auch noch Kunden und gute Umsätze. SIe haben oft auch erkannt das sie natürlich neue Vertriebswege erschließen können als zusätzliche Option - ohne das bestehende und Wertgeschätzte fallen zu lassen.

DIe, die EInzelhandel nur als Gelddruckerei sehen, ohne Leistung dafür bringen zu wollen gehen eben den Bach runter - und das ist eben auch selbstgemachtes Schicksal.

Warum bestellen denn viele lieber Online? - Weil man dort aktuelle Produkte zu guten Preisen bekommt und oftmals keine Probleme bei Reklamationen hat.
All das kann ein guter EInzelhändler auch bieten - wenn er will!
Die Entscheidung liegt zunächst bei ihm - nicht beim Kunden!

Und da sind wir beim Autohaus: Früher war der Werkstatt und Teilebereich ein Hauptgeschäft - da konnte man hingehen, bekam die Teile oder sie wurden eben für den nächsten Tag bestellt.
Wenn man vorab angerufen hatte und was nicht da war, wurde das Teil bestellt und man ist am nächsten Tag hingefahren und hat es abgeholt und bezahlt.
Heute hört man zur Nachfrage ob das bestellt werden kann dann so Dinge wie "Zur Bestellung müssen wir einen Auftrag schreiben, dazu müssen sie reinkommen und wir bestellen Teile nur noch auf Vorkasse".
Kann ich sogar verstehen - wenn man Neukunde ist und Teile für x hunderte Euro haben will - aber es ging hier um ein paar Dichtungen, die DeFacto nicht nennenswert kosten und ich WAR nun Bestandskunde.

Das ist eben genau der Service der da komplett den Bach runtergeht.
Mit welcher Motivation soll ich da nochmal hinfahren oder nach Teilen telefonisch nachfragen oder Teile dort bestellen?
Mit welcher Motivation soll ich da mein Auto mal für eine Reparatur oder Wartung abgeben, wenn ein Kundendienstleiter mir sagt "Ja, das steht im Wartungsplan, machen wir aber so gut wie nie"?
Mit welcher Motivation soll ich da nochmal anrufen wenn der Mitarbeiter im Teileservice mit mir erstmal über die Teilenummer diskutiert und Fahrgestellnummer und das Kennzeichen braucht um "festzustellen ob das wirklich die richtige Teilenummer ist"?


Geh ich zum Landmaschinenhändler oder rufe da an, wird im Zweifel auch was für x hunderte Euro bestellt, weil man Kunde ist. Fahr ich da hin und brauch ne Dichtung ist sowas normalerweise da - und kostet teils garnichts. Klar zahlt man das mit größeren Dingen dann mit - aber es lohnt das Papier und den Aufwand nicht für eine DIchtung von ein paar Cent Lieferschein und Rechnung zu schreiben.
Wenn was mal nicht da ist, wird es bestellt und vorher oft noch kurz telefoniert ob ein - teils Markenfremder! - Kollege in der Nähe da hat was man braucht.

DAS ist Service, und das zahlt sich aus - denn der Kunde kommt wieder.
Und meine nächste Landmaschine kaufe ich dann eben auch bei so einem Händler und nicht im Netz.

Bei dem was die Werkstätten von Toyota hier in der Nähe die letzten Jahre an Service, an Qualität und an "drumherum" abliefern kommt man schnell dazu, da eben nichts mehr zu kaufen oder machen zu lassen.
Denn Kundenbindung muss durch das "drumherum" entstehen - und das geht bei den Autohändlern immer mehr verloren.

Das ist Schade - und meiner Meinugn nach eine falsche ENtwicklung.

Viele Grüße
Broesel

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S/T/G
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von S/T/G »

LC-Jan hat geschrieben:Ich sehe das auch eher beim Autoverkauf…

Ich vor ein paar Jahren „online“ einen Neuwagen gekauft.
Im Prinzip wird man einfach nur an einen Händler in der Nähe (bis 250 km waren das damals) vermittelt.
Ist auch total egal, wenn man sich den Wagen liefern lässt oder im Werk abholt.
Sonst halt einmal zum Händler und bezahlen bei Abholung, sonst geht man ins Risiko.

Hat damals 3-4000 € gespart.

Wundert mich noch immer das so viele neue Autos im Autohaus gekauft werden.
Sterben auf Raten, meiner Meinung nach…
Ich achte tatsächlich auch bei Autos darauf, möglichst regional zu kaufen.
Im Reklamationsfall fahre ich lieber 20-50km anstatt 250km.
Und dank nachlassender Qualität gibt es IMMER Reklamationen.
Die paar TEUR die man sparen kann, legt man m.E. im Nachgang wieder drauf.

Beispiel: Ich hatte beim PKW mal ein Problem mit der Adblue Anlage. Meldung/Countdown "Adblue Reichweite 800km", Adbluetank war aber voll.
Fzg. gekauft bei einem Markenhändler (Renault) "nur" ca. 120km entfernt. Termin ausgemacht, Auto hingebracht (1,5h), vor Ort alles geklärt (0,5h) mit Werkstattwagen heim gedonnert (1,5h), 3 Tage später das gleiche Retour (3,5h).
Da sind dann ruck zuck zwei halbe Tage komplett futsch, plus Sprit für 500km. Der Schaden ging dafür auf Gewährleistung.
Da ich recht straff getaktet bin und mir eigentlich keine zwei halbe Tage einfach mal so aus den Rippen schneiden kann (bzw. es mit Blick auf Opportunitätskosten ziemlicher Quatsch ist), hatte ich vorher bei Werkstätten in der Region angefragt, freie und markenspezifische.
Resultat: Die freien sind völlig überlastet, da kriegste in ein paar Wochen nen Termin.
Von den Markenwerkstätten kam die Frage, ob das Auto dort gekauft wurde. Verneint -> tja, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Händler.

Gegenbeispiel hierzu: Meinen alten L200 hatte ich bei Mitsubishi im Nachbarort (5km) gekauft. Den hab ich Frühs zur Inspektion hingestellt und bin danach mit Hund heim gelaufen, da war das Morgengassi auch gleich erledigt.

Fazit: Wenn ich mir ausrechne, was die Adblue-Aktion de facto gekostet hat und das auf die durchschnittliche Fahrzeugnutzungsdauer hochrechne, macht es absolut keinen Sinn, wegen 3-4 TEUR niedrigeren Anschaffungskosten das Auto im Internet beim Händler in Buxtehude Süd zu kaufen.
So ganz nebenbei unterstützt man somit noch ein wenig die lokale Infrastruktur, gerade auf dem Land ist das ja auch immer ein Thema.
Und ich stelle auch mal die steile These auf: Der Kunde aus der Region, den man auch als Stammkunden fürs nächste Auto und als Werkstattkunden gewinnen und binden kann, ist aus Sicht des Autohauses mehr Wert als der Internet-Kunde, der nur nach dem billigsten Preis gegangen ist. Braucht man also einen Werkstatttermin oder einfach etwas "Service", stößt Kunde 1 auf mehr Gegenliebe und Flexibilität.
Passend dazu mit Blick auf den Eingangspost: Ausnahmen bestätigen die Regel ;)

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Broesel
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Broesel »

Von den Markenwerkstätten kam die Frage, ob das Auto dort gekauft wurde. Verneint -> tja, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Händler.
Das ist Teil des Übels und die Perfektion der "Service-Verachtung": EIn dezenter Hinweis "Schade das der Wagen nicht bei uns gekauft wurde, aber ich schau mal was wir machen können" wäre da besser - und den Kunden bedienen, gewinnen und dann zu fragen warum er so weit weg gekauft hat - um nächstes Mal vielleicht der verkaufende Händler zu sein. und natürlich mit den "Mehrwerten" für eigene Kunden werben, sei es der Werkstattersatz, der Kaffee oder der lokale Service...

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wüstenfreund
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von wüstenfreund »

In meinen 8 Jahren Selbstständigkeit hatte ich hauptsächlich Skoda. Ich habe in Hanau eine tolle Werkstatt gehabt, die haben sich um alles gekümmert. Da ich wußte, das die Werkstattjungs am Freitag miteinander grillen, habe ich immer eine Kiste Schlappe Seppel in den Kofferraum gestellt und dem Kundendienst Meister gesagt das ich noch ein spezielles Kühlmittel mitgebracht habe ;-)
Obwohl ich die Autos dort nicht gekauft hatte wurde auch Garantiesachen zu meiner vollsten Zufriedenheit bearbeitet.
Den Verkäufer haben die anderen unter der Hand Schnarchi genannt, der hat mich alle die Jahre nie gefragt, ob ich nicht dort meinen neuen Skoda kaufen möchte. Sein Kontigent hat er im Rheinmain Gebiet mit Flottenkunden gemacht.
Der Laden wurde leider vor 2 Jahren zugemacht, weil die Besitzer die neuen Auflagen von Skoda und Seat nicht nachkommen wollten (Umbau, Glaspalast...) Ist im Augenblick leider der Trend.

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fsk18
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von fsk18 »

Bondgirl hat geschrieben:Ich frage mich, wie man daraus überhaupt eine Schuldfrage basteln kann? Der so genannte Untergang der Autohäuser ist nichts anderem geschuldet als einem generellen Strukturwandel im Einzelhandel, denen auch die Autohäuser unterliegen. Aus wie vielen Teilen besteht denn ein Auto und davon pro Hersteller noch mindestens 15 Modelle parallel inkl der Vorgänger der letzten 20 Jahre.
Und die sollen dann alle auf Lager sein oder zumindest ein großer Teil, den der jeweils individuelle Kunde der vorbeikommt als auf jeden fall gängiges Teil ansieht. Alles mit einer Marge die fast null ist und Selberschrauber, die dann im Zweifelsfall auch noch das Personal binden, in dem sie Fragen stellen oder anfangen den Preis zu verhandeln.
Also nicht falsch verstehen. Ich fände das natürlich alles total super wenn das so wäre aber das ist schlichtweg nicht rentabel und dass die Schuld immer im Handel abgeladen wird finde ich ein bisschen schwierig. Genauso die ewige Leier, dass hier nur noch ganze Komponenten getauscht werden und nicht mehr aufgearbeitet werden. Das sind am Ende die Vorgaben der Hersteller. In den meisten großen Städten findet man noch genug individuelle freie Werkstätten, wo man alternative Wege angeboten bekommt.
genau so schauts aus 8) 8) 8) 8)

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toyotamartin
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von toyotamartin »

ist doch völlig wurscht in welchem Land/Stadt/Händler man den Wagen gekauft hat.Service und Reparatur und ev Garantiefall kann man überall machen lassen.
Weiß ich aus eigener Erfahrung da ich meine Luxe nie in Österreich gekauft habe weil viel zu teuer. Und das ist gleich das nächste Problem mit den hiesigen Händlern: überheblich bis zum Geht nicht mehr. Egal ob Jeep oder Toyota ..beim Verkaufspreis wollte jeder den Listenpreis...und ging es nicht um 2-3% die die Fahrzeuge dann in anderen EULändern gekostet haben.

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Uli_Ddorf
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Uli_Ddorf »

Bei BMW in Düsseldorf haben sie nicht mal einen Ölfilter für die 1200er GS auf Lager, das meistverkaufte Motorrad weltweit und in Deutschland. ALLES wird bestellt und am übernächsten Tag darf man es abholen...

Mit dem Auto gehe ich, wenn ich es mal nicht selber machen kann, ausschließlich in kleine Werkstätten, die keine Markenbindung haben, aber dafür fähige Mechaniker, die noch reparieren, statt mit Trial und Error herumtauschen, bis das gewünschte Ergebnis da ist. Und das bei horrenden Stundensätzen. Porsche Düsseldorf nimmt für U 30 Mechaniker, die nichts reparieren können, 285 Euro die Stunde...

Tolle Welt...
Das Rentnerleben ist zu kurz, um faule Kompromisse zu machen...

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Gurti
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Gurti »

Aber der Porschefahrer, der ohne mit der Wimper zu zucken diesen Stundensatz bezahlt, jammert rum und versucht die Rechnung irgenwie runterzuhandeln, wenn er für den Heizungsbauer, der bei ihm zuhause die Anlage zu jeder beliebigen Tages (und Nacht-)zeit wieder ans Laufen bringt, 60 € die Stunde bezahlen soll. Ach ja, die Anfahrt soll auch kostenlos sein, schließlich hat er vor 6 Stunden ein Fahrzeug der Firma in der Gegend gesehen, der war also sowieso schon da...
Hilux Doka 2,4 D4D Executive, 2018
Astra Twintop 1,6 in Behördenausstattung, 2006
Am Ende des Lichts kommt ein Tunnel. Jedes Mal.

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GreyKnight
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von GreyKnight »

So, nun mal Spass bei Seite...
ich war heute bei meiner Toyota Niederlassung, nachdem ich vorher auf Forenhinweis zu einer ganz tollen ex-Toyo-Werkstatt empfohlen wurde, denn mein Hzj78 braucht ne neue Kupplung.

Die dortige jetzt freie Werkstatt in Georgswerder hat nur für den Wechsel Andruckscheibe/Automat ohne Ausrücklager 2.500,-€ veranschlagt :angryfire: wohl kein Bock gehabt ...

Toyota Böger in Winsen hingegen (Alter Meister, hat selber zugegeben, die Art Wagen wäre eher selten da, und er müsse da halt auch zwischendurch öfter nachschlagen, hat aber Bock auf Auto ohne Elektronik) 8) kalkuliert mit Wechsel Ausrücklager und schlimmstenfalls Getriebe-Simmerring 1.800 bis max. 2.030€ ... und das kalkulierte er am Papier-Teilekatalog mit Explosionszeichnungen, den Pc brauchte er nur für die Fahrgestell-Nummer :biggrin:
Tom kalkuliert mit 1.500,-€ aber da verfahre ich mind. 300€ Sprit.

Mit dem Meister geschnackt, und auch das Thema hier angeschnitten.. Gängige Dichtungen und Filter... alles vor Ort.
Spezialteile innerhalb 48Std (Meine Frontscheibe aus Japan z.B., haben sie super hinbekommen)
Das Toyo in München keine Zylinderköpfe mehr wechselt hat ihn geschockt... sein Kommentar:"Wohl keine Mechaniker mehr da"

Ich denke mal eher, es steht und fällt vor Ort mit den Köpfen der Entscheidungsträger... und ja, bestimmt ist die eine oder andere Werkststt günstiger oder kompetenter, aber den Meister halt ich mir warm 8)
Beste Grüße, Björn
OFF-Road for live! HZJ 78L ex IKRK + Bj. 2014
Mein Kanal: https://youtube.com/@greyknight05

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Peter_G
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Peter_G »

8) 2000 ist ja ein echter Schnapper, aber solange man beim ausgeben ein gutes Gefühl hat… ( Neulich beim Clio wollte einer der Betriebe auch schon 1300,-)
ProAce City L1 1.5 D 75 Ps

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wüstenfreund
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von wüstenfreund »

Hallo Björn,

schade das wir uns nich auf der AA getroffen haben.
Deine Aussage unterschreibt meine Erfahrung, das es sehr stark auf die einzelne Person ankommt.
Die großen Werkstätten mit angeschlossenem Glaspalast müssen den Cappuchino, hol und bring Service usw.
mit finanzieren.
Für meinen Toyo Schrauber fahr ich 230 km, der bekommt aber wirklich alles hin.
Hast du keine guten Landmaschinenmechaniker oder LKW Schrauber auf deinem Eck?
Die 1500€ von Tom sind auch kein Freundschaftspreis, da wird auch gutes Geld verdient.
Ich habe mir eine komplette Kupplung besorgt, und die wird eingebaut wenn wirklich nötig :lol:

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Olli16
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von Olli16 »

wüstenfreund hat geschrieben:....
Ich habe mir eine komplette Kupplung besorgt, und die wird eingebaut wenn wirklich nötig :lol:
Moin,

da hast Du Glück gehabt. In vielen Werkstätten wird sowas nicht mehr gemacht.

Der Kunde kauft die E-Teile günstig im Internet und möchte die Reparatur in der Werkstatt machen lassen zum gewohnt günstigen Preis.
Für die Werkstatt ein Problem weil viele Preise basieren auf einer Mischkalkulation.

Typisches Beispiel: Reifen erneuern lassen.
Der Kunde kauft die Reifen beim Reifenhändler und lässt sie sich auch dort montieren. Der Händler verdient an den Reifen und kann dadurch dem Kunden das Wuchten und Montieren günstig anbieten.

Beim nächsten Mal hat der gleiche Kunde sich die Reifen günstig im WWW besorgt und möchte jetzt die angelieferten Reifen für die gleichen Montagekosten montiert bekommen.
Woran soll die Werkstatt noch verdienen :ka:
Die müssen jetzt den "normalen" Arbeitslohn berechnen und der Kunde findet das zu teuer und fährt zum nächsten Reifenhändler und bekommt dort die gleich Antwort.

Soweit ich weiß, gibt es hier bei uns nur noch eine freie Werkstatt wo man seine eigenen E-Teile mitbringen kann. Dafür ist aber der Stundenlohn etwas höher. Aber unterm Strich immer noch etwas günstiger wie bei anderen Werkstätten.
Keine Ahnung wie lange es noch sowas gibt :ka: .

Gruß
Olli

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wüstenfreund
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von wüstenfreund »

Hallo Oli,

da bin ich bei dir, Leben und Leben lassen.
Meine Kupplung funktioniert aktuell gut, ich habe mir ein Teilepaket für Reisen gerichtet.
Da ist eine Kupplung, Lichtmaschine, Kühlerschläuche, Kreuzgelenk und noch ein paar Kleinigkeiten drin.
Ich habe auch schon Reparaturen im Ausland machen lassen, da war der Stundensatz wesentlich günstiger.
Privat meide ich Markenwerkstätten und gehe zu Freien Schraubern.

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HJ61-Freak
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Re: Der Untergang der Autohäuser: Selbstgemachtes Schicksal

Beitrag von HJ61-Freak »

Das Thema betrifft doch eh nur noch diejenigen, die sich mit (halbwegs) neuen Fahrzeugen zum Freundlichen bewegen (müssen). Die anderen schrauben selbst oder gehen in eine freie Werkstatt. Erstgenannte legen sich im Zweifel selber ein Kontingent an Verbrauchsteilen hin (bei mir liegen z.B. für jedes meiner Fahrzeuge passend mindestens zwei Ölfilter im Regal), Letztgenannte wissen eh, dass es mit den Ersatzteilen auch mal dauern kann bzw. haben ein auf ein gesundes Maß reduziertes Anspruchsdenken.

Die besagten Dichtringe für Einfüll- und Ablaßschrauben an Achsen und Getrieben liegen bei mir in allen möglichen Abmessungen, wahlweise aus Kupfer oder aus Alu in einem Sortimentskasten. Die bekommt man ürbigens bei Hydraulikwerkstätten (z.B. Hansaflex) im Gros zum günstigen Tarif und die sind dort immer lagernd vorhanden.

Ich weiß schon, warum ich seit jeher einen großen Bogen um Neufahrzeuge, Autohändler und Werkstätten mache... :biggrin:

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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