Gestern habe ich nochmals sämtliche Dichtflächen des Blocks penibel gereinigt und dazu die vier im Block verbliebenen Paßstifte gezogen. Dann habe ich alle Öffnungen, Ölbohrungen, Wasserkanäle etc. im Block ordentlich mit Preßluft ausgeblasen und die entgrateten Paßstifte wieder montiert.
Dann habe ich die Nockenwelle in den Block eingebaut, vorher alle Lagerstellen ordentlich mit Öl eingeschmiert.
Das per Fühlerblattlehre gemessene Axialspiel der Nockenwelle liegt bei knappen 0,10 mm (Sollmaß: 0,06 bis 0,13 mm). Das Nockenwellenzahnrad muss aber nochmal ab, damit das Ölpumpengehäuse montiert werden kann.
Heute ging es dann an die Montage der Kurbelwelle. Zunächst habe ich die Lagerschalen des Aftermarketherstellers in die Lagerböcke des Blocks eingelegt, dünn mit Öl befeuchtet, die Kurbelwelle eingelegt und dann die Lagerdeckel mit den Lagerschalen versehen. Dann ein Stück grünes Plastigage quer auf jeden Lagerzapfen der Kurbelwelle gelegt und die Lagerdeckel erst handfest und dann mit dem vorgegebenen Drehmoment von 136 Nm angezogen. Dann wieder alle Lagerdeckel demontiert und an jedem Lagerdeckel den plattgedrückten Plastigagestreifen ausgemessen. Ergebnis: Alle sieben Lager haben ein Ölspiel von guten 0,051 mm mit einer Tendenz zu mehr Spiel (nächstgrößeres Maß auf der dem Plastigagestreifen beigelegten Lehre ist 0,076 mm).
Dann alle Aftermarketlagerschalen wieder ausgebaut, dazu die die Kurbelwelle auch wieder herausgehoben, um dann die paßgenauen Lagerschalen von Toyota in der Größe MARK 2 samt sieben neuer Plastigagestreifen einzubauen, die Lagerdeckel mit 136 NM festzuziehen und wieder zu demontieren. Das Ausmessen der plattgedrückten Plastigagestreifen ergab dann bei allen Lagerstellen ein Ölspiel von knapp weniger als 0,051 mm (nächstkleineres Maß auf der dem Plastigagestreifen beigelegten Lehre ist 0,038 mm).
Die beiden vorstehenden Bilder zeigen jeweils den Lagerdeckel für das Kurbelwellenhauptlager Nr.1.
Fazit: Es ist ein Unterschied zwischen den Aftermarketschalen, die nicht zwischen drei Zwischengrößen unterscheiden und den Lagerschalen von Toyota in der Dicke MARK 2 zu ermitteln, er ist aber nicht besonders groß. Da der Sollwert für das Ölspiel bei den Hauptlagern der Kurbelwelle 0,032 bis 0,068 mm betragen soll, liege ich mit den Toyotaprodukten knapp unter 0,051 mm im sicheren Bereich, was aber auch mit dem Aftermarketschalen und knapp über 0,051 mm der Fall sein würde. Der Unterschied zwischen den Aftermarketschalen und den Toyo-Schalen dürfte aber bei MARK 3 auf jeden Fall deutlicher ausfallen.
Dann habe ich noch das Axialspiel der Kurbelwelle (Sollmaß 0,040 bis 0,240 mm; Grenzmaß 0,30 mm)) ausgemessen, zunächst ohne Lagerdeckel. Ergebnis: knapp 0,28 mm und damit knapp an der Grenze von 0,30 mm. Nach Montage der Lagerdeckel und handfest angezogenen Lagerdeckelschrauben sank dann das Axialspiel auf 0,16 mm, nach dem Anziehen der Lagerdeckel mit dem vorgegebenen Drehmoment waren es dann noch gute 0,15 mm und damit auch hier alles im Soll.
So sieht es jetzt mit fertig montierter Kurbelwelle aus:
Als nächstes werden die Pleuel mit den Kolben verbunden und beides zusammen in den Block montiert.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe