Radlager Vorspannung

Alles bis zur 6. Generation des HiLux (bis 2004) bzw. 3. Generation des 4Runner (bis 2002)
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HiluxAlex
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Radlager Vorspannung

Beitrag von HiluxAlex »

Guten Morgen,

gestern ab ich meine vorderen Radlager (Kegelrollenlager) am Hilux demontiert (Zwecks Neuschmierung und Kontrolle). Das innere Lager zeigte Verschleißspuren (Graulauf mit Ansatz von Pittings) und wurde daraufhin getauscht. Nach dem Lagertausch hab ich die Gängigkeit des inneren Lagers geprüft. Das ganze wieder montiert mit neuem Simmering. Beim Einstellen der Vorspannung gab es dann ein Problem, bei dem ich nicht weiter weis. Das Verfahren laut Handbuch funktioniert so nicht.

Hier mal kurz das Verfahren wie es im Wartungshandbuch steht:

1. Einstellmutter mit 59Nm anziehen.
2. Nabe mehrmals nach rechts und links drehen
3. Mutter lösen bis Sie wieder von Hand gedreht werden kann
4. Einstellmutter mit 25Nm anziehen
5. Vorspannung mit Federspannungsmesser prüfen: 28-56 N
6. Sicherungsmutter mit Sicherungsring einbauen und mit 47 Nm anziehen
7. Vorspannung mit Federspannungsmesser prüfen: 28-56 N

Wenn ich die Einstellmutter mit 25 Nm anziehe (sehr präziser, kalibrierter Drehmomentschlüssel) dann ergibt sich eine viel zu hohe Vorspannung (mehr als das doppelte).

Ich muß die Mutter bis auf etwa 5-10 Nm lösen um die korrekte Vorspannung zu erhalten. Wenn ich dann allerdings die Sicherungsmutter anziehe ist die Vorspannung wieder viel zu hoch!?

Ich hab darauf hin nochmal demontiert und die Lager nochmals überprüft: sind leicht gängig bis auf die Zähigkeit des Fetts (Spezial Radlagerfett von SKF (NLGI 2) ist relativ zäh).

Was kann ich tun??? Wer kennt das Problem oder ein anderes Einstellverfahren????

Achso: Vor dem demontieren der Radnabe hab ich die Vorspannung schon mal gemessen - war im Sollbereich!

Vielen Dank für Eure Hilfe und Viele Grüße

Alex

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Tom2
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Beitrag von Tom2 »

Hallo Alex,
habe das Radlagerspiel immer mit der Methode Einfach eingestellt.
Das ging wie folgt:
Freilaufnaben ab, Sicherungsmutter mit Flügelscheibe ab, Radlagermutter Handfest gezogen und dann 90° weitergedreht. Flügelscheibe wieder drauf, Sicherungsmutter angezogen bis Fest und Freilaufnaben wieder drauf, fertig.
Habe ich im laufe von 380 000 Km (120 tsd Afrika) 2 mal gemacht und funzte perfekt.
Gemessen hab ich nie, auch weil ich es immer in der Wüste gemacht habe, wenn Spiel festzustellen war.
Ist zwar nicht nach Handbuch, aber ging.
Gruß
Tom
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HiluxAlex
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Beitrag von HiluxAlex »

Guten Morgen,

@Tom2: Danke für Deinen Tip. Ich hab das mal ausprobiert - die Einstellung erscheint mir so aber sehr straff (hab mich nicht getraut das so zu lassen).

Das Problem mit dem zu hohem Reibmoment scheint (zumindestens teilweise) vom neuen Wellendichtring verursacht zu werden. Dieser allein bringt das Reibmoment in den Sollbereich.

Ich hab das Lagerspiel jetzt folgendermaßen eingestellt:

Einstellmutter etwa handfest angezogen, so das sich mit festgezogener Kontermutter (Moment nach Handbuch) ein Reibmoment ergibt, welches dem Soll Reibmoment des Lagers zuzüglich des Reibmoments des Wellendichtrings entspricht. Damit ist das Lager spielfrei und die Vorspannung nicht zu hoch (Anlaufscheibe läßt sich noch verschieben).

Ich werde so jetzt erstmal eine Zeit fahren und dann nochmals nachmessen.

Was haltet Ihr von dem Verfahren? Oder hat jemand noch nen anderen Weg???

Ich bin Euch für alle Hinweise sehr dankbar!!!

Viele Grüße


Alex

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Guest
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Radlager Vorspannung

Beitrag von Guest »

Alex,
bist Du sicher daß im Handbuch steht das Lager mit 25 Nm anzuziehen? Mir erscheint das für ein Kegelrollenlager VIEL zu hoch! Diese Art von Lager ist dann richtig eingestellt wenn man meint daß sie zu locker sind. Könnten die 25 nicht eventuell Ncm gewesen sein? Das wäre plausibler....
Soviel ich mich erinnere steht in meinem RepHB daß man die Mutter anziehen soll bis das richtige Reibungsmoment am Lager vorhanden ist.....???
Ich werd mal bei Gelegenheit nachlesen.

Grüße Gerhard

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HiluxAlex
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Beitrag von HiluxAlex »

Hallo Gerhard,

ja das steht wirklich so im Werkstatthandbuch 25Nm!!!  -hat mich auch gewundert da ich bisher (bei anderen Autos) auch immer im Bereich "handfest" eingestellt habe. Seltsam ist auch das die Kontermutter das Lager soweit spannt, das man das tatsächliche Reibmoment erst nach dem Anziehen dieser messen kann.

Ich hatte den selben Gedanken wie Du und hab mich dann eher an das angegebene Reibungsmoment gehalten, wobei ich davon ausgegangen bin, das der sehr stramme Wellendichtring nicht vollständig mit eingeht.

Wäre toll wenn Du mal in Deinem Buch nachschauen könntest!! Wichtig wäre auch ob das Reibmoment des Dichtrings berücksichtigt wird.

Viele Grüße

Alex

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Fuhrmi
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Beitrag von Fuhrmi »

Hallo Alex,

also irgendwie muß das mit den 25 Nm ein Irrtum sein.
Also für meinen BJ75 steht etwas von 4,0 - 6,8 Nm bzw. 40 - 70 kpcm. Ich habe Dir die entsprechende Seite des Rephandbuchs auf folgenden Link gelegt:

http://www.fuhrmi.com/4x4/toyota/images/lager_v.gif

Hoffe es hilft Dir weiter.

Vorgespannte Grüße von Andreas

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HiluxAlex
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Beitrag von HiluxAlex »

Hallo Fuhrmi,

super vielen Dank für den Auszug aus Deinem Handbuch. Ihr seit einfach spitze Leute!!!!

:biggrin:  :biggrin:  :biggrin:  :biggrin:

Das beschriebene Verfahren deckt sich ja zum großen Teil mit dem was ich mir dann im Endeffekt überlegt habe. Komisch ist nur das die Kontermutter so viel Einfluß auf die Vorspannung hat......

beruhigte Grüße

Alex

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Guest
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Beitrag von Guest »

hallo alex,
hast du das originale toyo-werkzeug um die achsmutter zu lösen oder wie hast du es gemacht?
ich muss es nämlich auch  machen.
gruss
pwilhelm

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HiluxAlex
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Beitrag von HiluxAlex »

Hallo pwilhelm,

ich hab mir von einem befreundeten Landmaschinenmechaniker eine 55er Nuß von Belzer besorgen lassen (die Mutter ist eigentlich 54 aber der 1mm spielt bei dieser Dimension keine Rolle). Diese Nuß paßt sowohl von der Tiefe als auch vom Außendruchmesser exakt.  Das Werkzeug hat mich inkl. Adapter von 3/4'' auf 1/2'' 34 EUR gekostet.

Und noch ein Tipp falls Du ein Lager wechseln mußt: zum Eintreiben des neuen Außenrings braucht man kein Spezialwerkzeug. Hier tut es eine Messingstange, mit der man schön gleichmäßig, umlaufend den Ring eintreibt (aber vorsichtig mit viel Geduld!!).

Viele Grüße

Alex

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