Alltagstauglichkeit HJ61

[Ulle1J]

Hallo,

wie der Name schon sagt würde mich mal eure Meinung zum Thema Alltagstauglichkeit des HJ61 in der heutigen Zeit interessieren und natürlich wie Ihr euren 61er einsetzt.

Hintergrund ist das ich seit längerem ursprünglich einen schönen J8 mit Automatik suche. Hier einen vernünftigen zum annehmbaren Preis zu finden ist jedoch wirklich schwierig. Bei der Suche treffe ich jedoch auch immer wieder auf sehr schöne HJ61. Mal abgesehen von den Rostproblemen, die ich nicht zuletzt seit Wollis Rentnerfahrzeug Thread kenne, wenn man einen guten HJ 61 findet, wo Rost aufwendig entfernt wurde, man Ihn dann noch vernünftig konservieren lässt und zusätzlich noch ein KAT verbaut, spricht dann noch etwas dagegen diesen Wagen wirklich jeden Tag, zu jeder Jahreszeit, für Arbeit, Einkauf ect. zu verwenden?

Muss noch eines dazuschreiben. Ich möchte einen solchen Wagen nicht im Gelände bewegen, möchte auch keine schweren Hänger ziehen, möchte damit nicht in die Wüste vereisen und es soll auch nichts umgebaut werden. Ich möchte einfach einen alten Land Cruiser, der zwar im Alltag gefahren, aber trotzdem Original erhalten bleiben soll.

Schöne Grüße
Ulle1J

[j8 RR]

....Ich möchte einfach einen alten Land Cruiser, der zwar im Alltag gefahren, aber trotzdem Original erhalten bleiben soll.
....

Das sehe ich genauso
...und mit einem alten 61er solltest Du auch keine wirklichen Probleme bekommen, wenn er denn erst mal "aufbereitet" worden ist.


Mein alter 80er ist mir seit inzwischen über 18 Jahren ein treuer Begleiter.

Ein wenig Pflege und Zuwendung brauchen diese alten Kisten aber schon.

Du weißt schon:
Rost an den beliebten Stellen, Vorderachse gerne mal undicht, usw.usw....
Wenn man sich ständig ein wenig drum kümmert, dann halten diese Kisten ewig.

Rostvorsorge mit den bekannten und bis zum Abwinken durchdiskutierten Mitteln, Technik im Auge und im Ohr behalten, dann geht´s auch mit ´nem alten 61er.

Den Spritverbrauch, die sinnlosen, aber existierenden Umweltzonen und die Sinnhaftigkeit eines solchen Autos lasse ich jetzt mal außen vor

Es sei denn, der 61er hat ein H-Kennzeichen

Reinhold

[cruiser55]

guten morgen

ich fahre meinen 61er jetzt seit gut 13 jahren so wie du es beschrieben hast in die arbeit ,zum einkaufen oder oder.ich liebe diesen karren,alleine das unverwechselbare geräusch wenn er anspringt.auch die vorbereitung nach marokko vor drei jahren war enorm...volltanken.wie schon angesprochen,der totfeind jedes älteren landcruisers ist einfach der rost,wobei da gibt es natürlich unterschiede. du kannst einen faulen für 3-5000euro,einen naja von 6-8500 euro und ich sag mal ab 10000 eine guten kaufen.jetzt mal von den berühmten scheunenfunden für ein paar groschen abgesehen,aber auch die werden selten.das ist meines erachtens so die marktsituation.beim kauf sind wichtig getriebe sollte gut schalten und keine gänge heraus hüpfen.der motor sollte gut anspringen und rund laufen.die achsen sabbern fast alle eine wenig,aber wenn du spass am schrauben hast,kannst du das selber beheben.das ist unter anderem das schöne am 61er,die eigentlich robuste einfache technik,bei der man mit etwas geschick sehr viel selber reparieren kann.der hintere bereich des rahmens ist anfällig,krabbel mit der taschenlampe unters auto und schau dir das an.rostige bremsleitungen sind nicht schlimm.die kannst du selber bördeln,ist kein hexenwerk.zur karosse,er fault generell rings herum im unteren bereich.türen,kotflügel,heckklappe,schweller und heckbereich sind davon betroffen bei inzwischen fast allen,aber wie gesagt gibt es da unterschiede.abstand würde ich von diesen nehmen ,welche so ganz günstig und verdächtig hübsch lackiert sind.
als fazit ein super zuverlässiges auto,der heutigen geländewägen mit automatischer pfurzabsaugung und sonstigen elektro digital blösinn das fürchten lehrt ,sei es mit hochgedrehtem turbo auf der autobahn,im gelände oder einfach auch beim einkaufen.ein inzwischen cooler klassiker halt
schönen tag
gruss dirk

[Peter_G]

Das einzige was dagegen spricht ist die Angst, daß dem Schätzchen was passiert.
Das zieht nämlich Unheil magisch an.
Ansonsten: Tu es !

[benjamin rischer]

Ich fahre ja einen HJ60, aber ds dürfte schon vergleichbar sein.
Ich fahre meinen seit 13 Jahren, im Gelände wie im Alltag. Nie hat er mich im Stich gelassen. Technisch kam in den letzten Jahren ein wenig Elektrik-Problemchen, und der 5. Gang springt leicht raus seit ich ihn habe. Damit habe ich mich abgefunden. Ich hab den Hüpschen seit c.a. km 200000 und jetzt hat er km 487000.
Er ist super alltagstauglich. Nur die Rostfreudigkeit scheint mir einfach unübertroffen. Alle 2 Jahre ist wieder was zu schweißen. Das muß man echt aushalten können, wenn Du mich fragst.
Ansonsten würde ich sagen. Neue Autos in vergleichbarer Größe verbrauchen meißt mehr Sprit und nur wenige schaffen 13 Jahre und 300000 km so problemlos, bei sehr unpfleglicher Behandlung, selbst wenn sie mit 0 km beim Händler erworben sind.

[landcruiser]

... und zusätzlich noch ein KAT verbaut, ...

Kannst Du sicher einbauen. Nur wenn Du Dir dadurch eine günstigere Kfz-Steuer oder eine grüne Plakette erhoffst, wird das eher nix.

Und 1.500 € Steuern und keine Fahrten in die Dummweltzonen sind für manchen schon ein Argument.

Mit H-Kennzeichen gehts dann wieder, nur so weit wird er noch nicht sein.

Und mal ganz ehrlich: Ein 30 Jahre altes Auto als Daily Driver geht nur, wenn Du schrauben kannst und dazu auch Werkzeug, Zeit und Platz hast.

Wartungsfrei ist ein 61er nicht. Der braucht z.B. regelmäßige Zuwendung vom Schmiermaxen.

Die Teilepreise bei Toyota wären vorher auch mal einen Blick wert.

[HJ61-Freak]

Eines wurde hier noch nicht angesprochen: Neben Rost ist am HJ61 insbesondere das Schaltgetriebe bzw. dessen Innenleben beachtenswert. Genau hier liegt auch der Unterschied zu allen anderen J6 einschließlich HJ60, denn diese haben eben regelmäßig keine Probleme mit den Schaltgetrieben. Eine Revision des Schaltgetriebes sollte also mit in die Kalkulation einbezogen werden, jedenfalls solange eine solche durch den Verkäufer nicht nachweislich erfolgt ist.

Gruß

Florian

[Gerrie]

Hallo,

vom fahren her ist der 61er alle mal alltagstauglich.

Wenn ich jemals wieder einen mein Eigentum nennen darf und es wäre einer
der erfolgreich entrostet und konserviert wurde, käme es für mich nicht in Frage
das Teil im Winter zu fahren.
Weil er mir einfach zu schade wäre.
Aber das muss jeder selbst wissen.

Das geilste Aoto das ich je gefahren habe. Fast so geil wie der HDJ 80.

Grüsse Gerhard

[Ulle1J]

Hallo,

das ist unter anderem das schöne am 61er,die eigentlich robuste einfache technik,bei der man mit etwas geschick sehr viel selber reparieren kann.

als fazit ein super zuverlässiges auto,der heutigen geländewägen mit automatischer pfurzabsaugung und sonstigen elektro digital blösinn das fürchten lehrt ,sei es mit hochgedrehtem turbo auf der autobahn,im gelände oder einfach auch beim einkaufen.ein inzwischen cooler klassiker halt

Du hast es auf den Punkt gebraucht. Genau das sind die Gründe die mich so an den alten Land Cruisern faszinieren.

Kannst Du sicher einbauen. Nur wenn Du Dir dadurch eine günstigere Kfz-Steuer oder eine grüne Plakette erhoffst, wird das eher nix.

Und 1.500 € Steuern und keine Fahrten in die Dummweltzonen sind für manchen schon ein Argument.

Ganz richtig, das ist für mich ein Argument. Und um ehrlich zu sein verspreche ich mir davon eine Gelbe Plakette und eine "günstigere" Steuer, was laut SK Handels AG aber auch möglich sein soll.

Ich zitier mal aus der Mail:

"eine Katalysatornachrüstung auf Euro 3 mit Einbaukosten, Kleinteile & Schweißmaterial,
gelber Feinstaubplakette usw. wird sich ca. auf 2200 – 2300€ inkl. MwSt. belaufen.
Bei der Umrüstung wird nur ein Katalysator so motornahe wie möglich verbaut.
Mit diesem wird das Fahrzeug auf 0451 (PKW) oder 0654 (LKW oder WOMO) umgeschlüsselt."

Habe ich da jetzt was falsch verstanden und das geht wirklich nicht?

Und mal ganz ehrlich: Ein 30 Jahre altes Auto als Daily Driver geht nur, wenn Du schrauben kannst und dazu auch Werkzeug, Zeit und Platz hast.

Wartungsfrei ist ein 61er nicht. Der braucht z.B. regelmäßige Zuwendung vom Schmiermaxen.

Schrauben kann ich, habe ursprünglich mal Flugzeugmechaniker gelernt, wo im übrigen Stundenlang die Fahrwerke abgeschmiert werden müssen. Werkzeug habe ich auch genügend, spezielles kann man ja noch ergänzen, nur Platz ist halt wie so oft das Problem. Also eine Restauration wie der Wolli betreibt mit Body abnehmen etc. kann ich nicht durchführen. Daher der Versuch einen schönen eventuell schon restaurierten zu finden und den regelmäßig konservieren lassen sodass man den Rostproblemen ein wenig vorbeugen kann und den Ärger in die Richtung einschränkt. In wie weit sich das in der Realität bewerkstelligen lässt muss man dann halt sehen.

Grüße
Ulle1J

[bayer07]

salut
ich halte den hj61fuer absolut alltagstauglich und bei einem verbrauch von 10litern sogar fuer guenstig.
bei vernueftiger fahrweise und ein wenig pflege hat man einen sehr zuverlaessigen wagen der einen ueberall hin bringt und das ganze noch mit einem erheblichen grinsefaktor
fuer mich der geilste cruiser ever.
gruss bayer

[landcruiser]

...

Ganz richtig, das ist für mich ein Argument. Und um ehrlich zu sein verspreche ich mir davon eine Gelbe Plakette und eine "günstigere" Steuer, was laut SK Handels AG aber auch möglich sein soll.
...

Wenn SK das mit der Steuer verlässlich schriftlich zusagt?

Hoffentlich nimmt der TÜV das dann so ab, die Zulassungsstelle trägt es ein und das Finanzamt erkennt es an.

Die gelbe Plakette ist allenfalls eine Übergangslösung. In viele Städte kommt man schon heute nur noch mit grün und das wird in absehbarer Zeit für alle gelten.

[Ulle1J]

Wenn ich jemals wieder einen mein Eigentum nennen darf und es wäre einer
der erfolgreich entrostet und konserviert wurde, käme es für mich nicht in Frage
das Teil im Winter zu fahren.
Weil er mir einfach zu schade wäre.
Aber das muss jeder selbst wissen.

Genau das müsste der Wagen bei mir machen. Ein wirkliches Alltagsauto halt Sommer wie Winter auf beschissen gesalzenen Straßen...

[Ulle1J]

Wenn SK das mit der Steuer verlässlich schriftlich zusagt?

Hoffentlich nimmt der TÜV das dann so ab, die Zulassungsstelle trägt es ein und das Finanzamt erkennt es an.

Die gelbe Plakette ist allenfalls eine Übergangslösung. In viele Städte kommt man schon heute nur noch mit grün und das wird in absehbarer Zeit für alle gelten.

Ja das ist schon eine Übergangslösung. Wobei mir das erstmal reichen würde. Mit Partikelfilter kostet es halt in etwa das doppelte und man muss dauernd ein Additiv mit in den Tank kippen. Der Einbau ist mit TÜV. Ich denke bei der Zulassung sollte es dann keine Probleme geben. Da werde ich mich nochmal erkundigen, auch was das Finanzamt betrifft.

Danke für den Hinweis.

[12HT]

Hallo Ulle,
kurz und knapp: du wirst es nicht bereuen.
Habe auch einen und ich komm mit meistens unter 10 litern aus.
Er hat einen Ladeluftkühler von Mayr und das spart evtl. auch noch ein Literchen.
Ist 100% alltagstauglich wenn du mit Dummweltzone und Steuer leben kannst.
Zonen gibt es hier in der schönen Pfalz keine wirklichen die mich belasten...
Und die Steuer wird demnächst auf ein Drittel reduziert per WoMo Zulassung.

Wenn du keine 5 Sitzplätze brauchst kannst auch locker einen LKW drausmachen,
aber vorher absprechen mit Finanzamt!!!

Ich sag nur kaufen, selbst das schrauben macht Spass, also ich habs nie bereut.

Grüße, Markus

[Ulle1J]

Hey Markus,

nach dem was ich hier im Thread und allgemein auch im Forum gelesen habe bin ich schon sehr überzeugt.
1500€ für Steuern finde ich jedoch trotzdem zu Schade zu bezahlen. Das Geld würde ich lieber in den Erhalt vom Wagen stecken als dem Finanzamt in den Hals zu schmeißen. Umbau als LKW oder WoMo kommt auch nicht in Frage. Auch wenn ich so gesehen auf die Sitzplätze verzichten könnte, der Wagen soll ja Original erhalten bleiben. Hintere Fenster zuschweißen, Sitzbank rausbauen usw. wäre ein absolutes No-Go für mich auch wenn man es nochmal zurück bauen könnte . Kann man wohl nur aufs H- Kennzeichen warten und versuchen die Zeit zu überbrücken.

Ich weiß ja auch nicht was Ihr zahlt aber ich könnte den Wagen auch als PKW für 375€ im Jahr mit Haftpflicht und Vollkasko versichern. Ohne Fahrerkreisbeschränkung und ohne Kilometer Begrenzung. Mit 150€ Selbstbeteiligung bei TK und 500€ bei VK. Wenn die Steuer durch KAT auf ~650€ sinken würde käme ich pro Jahr mit Steuer und Versicherung komplett mit ~1000€ weg. Das wär es mir dann wirklich Wert.

Grüße an alle und danke für die vielen Infos.