Moin,
so, einen Teil schaffe ich heute noch:
Luftversorgung
Die Luftversorgung des 1GR-FE im J7 ist ebenfalls Verhältnismäßig einfach - allerdings gibt es auch da einige schöne Besonderheiten und es gab Änderungen in den letzten 10 Jahren beim Luftfilter.
Wir gehen mal von den Modellen ab 2014 aus - beim Luftfilter gehe ich aber kurz drauf ein was sich geändert hat.
Generell gibt es den GRJ7 in zwei Ausführungen, was die Luftversorgung angeht:
- Ohne Schnorchel
- Mit Schnorchel
Dabei ist nahezu alles gleich, außer der Luftfilterkasten und der Bereich "davor".
Bei den Modellen ohne Schnorchel wird die Luft aus dem Kotflügel der Beifahrerseite mit einem "Pre-Cleaner" angesaugt, und wird im Luftfilterkasten von vorne seitwärts in diesen eingebracht.
Hier ist im Luftfilterkasten ein "Cyclon" eingebaut, der die Luft in eine Drehbewegung versetzt, damit gröbere Partikel sich absetzen und aus der Luft geschleudert werden.
Der Luftfilterkasten hat dann 2 "Dust Caps" an der Unterseite, eine für den Abtransport der Partikel aus dem Zyklon, ein Genereller.
Diese Dust-Caps sind V-förmige Gummitüllen, die durch eigene Vorspannung und den Unterdruck "zugezogen werden", und bei gewissen Situationen (Gas wegnehmen und dadurch kurzzeitigen Überdruck, Abstellen des Motors, ...) öffnen um Wasser und grobe Partikel aus dem Luftfilterkasten zu entfernen.
Man kann die Dust-Caps auch abziehen zum reinigen.
Bei den Modellen mit Schnorchel wir die Luft von hinten schräg in den Luftfilterkasten geführt.
Dieser Einlass ist über einen Schlauch und eine Anschlusskonstruktion durch den Kotflügel nach aussen zum Schnorchel geführt.
Es ist dann nur 1 "Dust-Cap" am Luftfilterkasten verbaut, der "Cyclon" befindet sich dann schon oben auf dem Schnorchel, in der Pilzförmigen Haube.
Ersetzt man diese Haube durch einen Air-Ram, verschlechtert man die Filtration bzw. die Abscheidung von groben Partikeln merklich!
Der Schnorchel ist übrigens nicht Wasserdicht, da er auch NICHT für Wasserdurchfahrten vorgesehen ist - sondern um staub- und sandfreiere und zudem kältere Luft anzusaugen!
Da die Luft nun schonmal im Luftfilterkasten ist, machen wir damit mal weiter:
Der Luftfilterkasten, der inzwischen vorne Beifahrerseits hinter dem Scheinwerfer sitzt, wird von unten nach oben durchströmt.
Es ist der gleiche, der auch beim VDJ verbaut wird.
Mit Einführung des VDJ wurde dies auch beim GRJ geändert.
Zuvor war der Luftfilterkasten auf dem Motor verbaut (wie auch beim FJ Cruiser), der "Cyclon" im Luftfilterkasten ohne Schnorchel war nicht vorhanden. Der alte, obenliegende Luftfilter war "quer" durchströmt, statt von unten nach oben, was zu einer schnelleren Verschmutzung führte, insbesondere ohne Schnorchel und damit "Vorabscheider".
Die Bestellnummer des verbauten Luftfilters ist die 17801-51010.
Die Vorgabe lautet ihn bei 20.000km zu inspizieren, bei 40.000km zu wechseln.
Das passt NUR in sehr trockenen/sandigen Ländern bzw. Gegenden.
Bei wechselndem Wetter (Trocken, Feucht), Lehmhaltigem oder "wasserlöslichen Dreck" in der Luft, wie z.B. in den meisten Ländern Europas ist das deutlich zu lang.
Ab circa 15.000km merkt man einen Leistungsverlust - und sollte ihn daher wechseln.
Der Luftfilter hat auf einer Seite ein aufgeklebtes "Filtervließ" - das muss auf die "Dreckige Seite" -> Also nach unten!
Es gab beim verbauten Luftfiltertyp und Luftfilterkasten das Problem, das Staub am Luftfilter vorbei kam.
Primär ist das ein Problem des "Zwangsbeatmeten" Diesels durch den Turbolader, der höheren Unterdruck im Luftfilterkasten erzeugt.
Abhilfe schafft eine "Fettraupe" auf der Dichtung oder das schon genannte "einkleben" mit Silikon.
Das Problem ist allerdings durch eine geänderte Dichtung an den Filterelementen eigentlich behoben.
Vor der Änderung war das nur der "Hartgummirahmen" des Filterelements, dort wurde nachdem das Problem bekannt war eine Anpassung vorgenommen, und eine zusätzliche Dichtlippe am Filterelement "verbaut".
Nach dem Luftfilterkasten wird die Luft über Stutzen der den Luftmassenmesser enthält, dann über einen Schlauch zur Drosselklappeneinheit geführt.
Diese ist elektronisch gesteuert (Electronic Throttle Control System-intelligent (ETCS-i), mehr dazu bei der Steuerung und Regelung später) und überwacht, zusätzlich durch Kühlwasser beheizt (siehe auch Kühlsystem), um ein festfrieren zu vermeiden.
Anschließend gelangt die Luft in einen Kunststoff-"Lufttank"-System , der auf dem Motor, über dem Ansaugkrümmer sitzt.
In diesem System ist auch das "Acoustic Control Induction System (ACIS) verbaut, das die effektive Länge des Ansaugtraktes in 2 Stufen ändern kann, verbaut.
Dieses wird über die ECU gesteuert, durch Unterdruck und ein Ventil.
Es ist ein zusätzlicher Vakuumtank mit verbaut, der auch bei niedrigem Vakuum im Ansaugtrakt genug bevorratet, um das das ACIS steuern zu können.
Was macht das ACIS nun genau?
Man möchte im Ansaugtrakt eine gewisse "Resonanz", also das schwingen der Luft erreichen, um eine optimale Füllung der Brennräume zu gewährleisten.
Nun ist die "optimale" länge Abhängig von der Stellung der Drosselklappe und der Drehzahl.
Hier wird dann ACIS aktiv, und kann zwischen 2 "Längen" wechseln wodurch die "mitschwingende Luftmenge" - also bildlich die "Luftkammergröße" im Ansaugtrakt, verändert wird.
"Aktiviert" wird ACIS immer bei über 60° Öffnung der Drosselklappe oder bei über 4700Umdrehungen (oder wenn beides gleichzeitig eintritt).
Nach diesem Kunstsoff-"Lufttank"-System mit ACIS folgt ein "Ansaugkrümmer" (beim 1GR-FE eher grade
), der aus Aluminium gefertigt ist. Er ist zweiteilig, darf aber nicht auseinandergebaut werden!
Er wird als eine Einheit mit 10 Schrauben (Hexagon) auf dem Zylinderkopf verschraubt.
Nun ist unsere saubere Verbrennungsluft auch schon im Zylinder und kann dort gezündet werden
Viele Grüße
Broesel