Vielleicht können wir immer schwerer "Reisefahrzeug" und Daily Driver" kombinieren. Noch viel weniger, wenn wir für einen längeren Zeit investieren möchten.
Z.B. Stand heute in München :
https://stadt.muenchen.de/infos/umweltz ... nchen.htmlAb 1. Februar 2023 (das ist in einer Woche) dürfen auch Euro-IV-Diesel nicht mehr nach München rein (trotz grüner Plakette nicht mehr). Sie dürfen auch nicht mehr den mittleren Ring befahren. Das ist die Straße, die man fahren würden, wenn man mit der Autobahn nach München und eigentlich nur durchfahren möchte.
Ab 1. Okt. 23 dürfen nach dem derzeitigen Stufenplan auch keine Euro V mehr rein/durch. Aber es gibt noch Ausnahmen für Anwohner.
Ab 1. April 24 laufen aber auch diese Ausnahmen aus und es wird für alle Euro VI gefordert.
Wer trotzdem fahren muss, kann (ebenfalls Stand heute) eine 3-Tageserlaubnis für 50,- kaufen.
Wir müssen aber hier nicht über die Zahlen und Daten eines Stufenplans diskutieren. Die ändern sich hier fast täglich. Was aber deutlich wird, ist die Nicht-Kalkulierbarkeit der Verschärfung von Fahrverboten. Damit macht es auch keinen Sinn, über irgendwelche Nachrüstungen zu diskutieren, da man dafür keine Investitionssicherheit hat. Fahrverbote werden auf kommunaler Ebene verabschiedet. Wir müssen davon ausgehen, dass sie zunehmen. Dass sie irgendwann wieder aufgehoben werden, ist eher unwahrscheinlich. Eine Investition in ein Reisefahrzeug mit zeitlich längerem Planungshorizont sollte sich daher nicht an heutigen Regeln orientieren, sondern an den zu erwartenden Regeln in der geplanten Nutzungszeit und der beabsichtigen Nutzung.
Wenn ich also z.B. in D-Dorf wohne und ein Reisefahrzeug dort auch als Daily Driver für die nächsten 20 Jahre benützen möchte, müsste ich schon sehr sicher sein, dass die eigene Stadt nichts an den Regeln, auf die ich meine Kaufentscheidung aufbaue, verändert.
Mögliche Schlussfolgerungen könnten z.B. sein :
A) Diese Überlegungen ausblenden, dem Wunsch nach einem bestimmten Wagen folgen und ihn eben dann wieder verkaufen, wenn ich ihn nicht mehr benützen darf oder ihn behalten, aber außerhalb der Verbotszone lassen.
B) Ein Modell wählen, bei dem die Gefahr der Fahrverbote geringer ist (Benzin ? Oder Euro VI in Verbindung mit der Hoffnung, dass es kein Euro VII geben wird ?)
C) Reisefahrzeug mit Oldtimer-Zulassung. Aber hier ist zu berücksichtigen, dass dann dieser Oldtimer in einem erhaltungswürdigen Originalzustand sein muss. Das kann aber bei einem angepassten Reisemobil schwierig sein. Wir müssten nachweisen, dass eventuelle Umbauten zu der damaligen Zeit durchgeführt wurden und für diese Zeit üblich waren. Zudem muss auch der äußere optische Zustand gut sein. Es gibt Fahrzeuge, die einen Oldtimerstatus nur deswegen nicht erhalten haben, weil sie in einer Farbe nachlackiert wurden, die für die damalige Zeit nicht üblich war.
D) "Reisefahrzeug" und Daily Driver" nicht kombinieren und das Reisefahrzeug auch nicht in Verbotszonen fahren (diese Variante habe ich gewählt und bin dabei auch vorgegangen, wie es motravel in seinem Beitrag sehr gut schreibt).