Chemie des Rosts

Farben, Lacke, Beschichtungen, Unterbodenschutz, Fette, Wachse usw.
Benutzeravatar
Feldi
Beiträge: 10704
Registriert: Mi 5. Nov 2008, 12:57
Wohnort: Am Chiemsee

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Feldi »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

thores hat geschrieben:Reparaturbleche auf Stoß einschweißen und Nähte in Etappen (wegen des Verziehens) durchschweißen.

So hab' ich's gemacht. Ist allerdings ziemlich zeitaufwändig, die Flicken exakt passend zurechtzuschneiden/-schleifen.

z.B.
Bild

Anstelle von Spachtel liebe ich das Verzinnen.

Neben mir steht der Topf "Tinnol" :P

Dort, wo nur auf der Fläche Rost war, nehme ich als erstes (zumindest wenn die Fläche Daumennagelgröße erreicht hat) die Sandstrahlpistole.

Du hast wahrscheinlich die gleiche wie ich. :lol:

Nur bei flächigem Rostbefall (Radläufe, Türkanten etc.) ist halt leider Feierabend, obwohl das Material eigentlich noch dick genug wäre.
Die Zopfbürste entfernt den Rost nicht effektiv.
Die Fächerscheibe ist effektiv. Nur wenn die letzte Rostpore entfernt ist, ist meistens auch das Blech weg. :lol:
Sandstrahlen ist immer noch die beste Methode, aber wer hat schon eine garagengroße Strahlkabine zur Hand?
Für die letzten Poren funktioniert Rostumwandler. Nur wenn Dir das Zeuch irgendwo hinläuft, wo Du die Reste nicht mehr vollständig abwaschen kannst, rostet es da besonders gut weiter.

Daher -> aussichtslos.
Zuletzt geändert von Feldi am Do 22. Sep 2011, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist." (Harald Lesch)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
achtbit
Beiträge: 3523
Registriert: Mo 25. Jun 2007, 15:24

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von achtbit »

Grobi hat geschrieben:vielleicht ganz interssant dazu! Ein Freund hat da mal einen Langzeittest durchgeführt.
Fertan hat am schlechtesten abgeschnitten!!!!!

http://forum.opel4x4.de/phpBB/viewtopic.php?t=6471


den Fred verfolge ich auch schon länger

hmm, Fertan ist aber auch nicht für einen Langzeitschutz ohne weitere Bearbeitung geeignet. Oder habe ich da etwas falsch verstanden.
Die ganzen "Rostumwandler" brauchen nach getaner Arbeit eine Schutzhülle. So jedenfalls habe ich die technischen Unterlagen verstanden.

Doch alles in allem - kommt Zeit kommt Rost, früher oder später ;-)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Grobi
Beiträge: 2965
Registriert: Fr 1. Mär 2002, 13:24
Wohnort: da wo der Winter haust
Kontaktdaten:

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Grobi »

achtbit hat geschrieben:
den Fred verfolge ich auch schon länger

hmm, Fertan ist aber auch nicht für einen Langzeitschutz ohne weitere Bearbeitung geeignet. Oder habe ich da etwas falsch verstanden.
Die ganzen "Rostumwandler" brauchen nach getaner Arbeit eine Schutzhülle. So jedenfalls habe ich die technischen Unterlagen verstanden.

Doch alles in allem - kommt Zeit kommt Rost, früher oder später ;-)


Richtig! Fertan ist kein Rostschutz und braucht im Nachhinein eine Beschichtung, aber wenn du den Fed bis zum Ende liest, kannst du sehn dass auch das nicht viel bringt.

Mike Sanders hat da am besten abgeschnitten. Auch das "Gurulan" :lol: ist eine Überraschung.
Prost Grobi

(oder wie Loddar sacht)

"nothing for ungood" und "again what learned"
http://www.grobi-nice.de

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Feldi
Beiträge: 10704
Registriert: Mi 5. Nov 2008, 12:57
Wohnort: Am Chiemsee

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Feldi »

Grobi hat geschrieben:Mike Sanders hat da am besten abgeschnitten..

...wobei sich Mike Sanders nur bedingt als Grundierung für den Lackaufbau eignet. :lol:
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist." (Harald Lesch)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
HZJ syttini
Beiträge: 9635
Registriert: Fr 4. Nov 2005, 14:15
Wohnort: Haigerloch

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von HZJ syttini »

@reinhold: merksch was....der Feldi kann das, das mit der Blechbearbeitung.

@feldi: Sandstrahlen auf Verlust in einer "Planenhalle" oder im Freien geht recht gut, da brauchste keine Kabine. Hast ja kein ganzes Auto zu reinigen.
"Man braucht keinen vollen Tank, um vorwärts zu kommen!"
Land Cruiser HZJ79 + Toyota MR2 W3 + Mazda 6 MPS

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Grobi
Beiträge: 2965
Registriert: Fr 1. Mär 2002, 13:24
Wohnort: da wo der Winter haust
Kontaktdaten:

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Grobi »

Feldi hat geschrieben:...wobei sich Mike Sanders nur bedingt als Grundierung für den Lackaufbau eignet. :lol:


RISCHTISCH!!!! aber für INNEDRIN und UNNERUM :lol:
Prost Grobi

(oder wie Loddar sacht)

"nothing for ungood" und "again what learned"
http://www.grobi-nice.de

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Feldi
Beiträge: 10704
Registriert: Mi 5. Nov 2008, 12:57
Wohnort: Am Chiemsee

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Feldi »

HZJ syttini hat geschrieben:@feldi: Sandstrahlen auf Verlust in einer "Planenhalle" oder im Freien geht recht gut, da brauchste keine Kabine.
....aber viiiiel Sand. :)
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist." (Harald Lesch)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
bayer07
Beiträge: 955
Registriert: Sa 29. Jan 2011, 11:02

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von bayer07 »

hallo
ich hab gute erfahrungen mit zopfbuersten und dann brunox epoxy drauf bis alles schoen schwarz ist und anschliesend rostschutzgrund,lack und klarlack.
in die falze lasse ich owtroloel laufen dann rostschutzgrundierung,lack und zu guter letzt wird alles noch gewachst (dinitrol).
rostfreie gruesse
bayer
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
achtbit
Beiträge: 3523
Registriert: Mo 25. Jun 2007, 15:24

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von achtbit »

Feldi hat geschrieben:
HZJ syttini hat geschrieben:@feldi: Sandstrahlen auf Verlust in einer "Planenhalle" oder im Freien geht recht gut, da brauchste keine Kabine.
....aber viiiiel Sand. :)


den gibts doch an der Isar :lol:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Colt
Beiträge: 17811
Registriert: Sa 9. Sep 2006, 17:42
Wohnort: bei Heidelberg
Kontaktdaten:

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Colt »

Feldi hat geschrieben:
HZJ syttini hat geschrieben:@feldi: Sandstrahlen auf Verlust in einer "Planenhalle" oder im Freien geht recht gut, da brauchste keine Kabine.
....aber viiiiel Sand. :)


Hier im Baumarkt liegt der Sack Korund (25kg?!) bei 12 Euro. Da kann man einen gewissen Verlust einkalkulieren... ;)

Ich leg vor der Halle ne große Plane aus, dann den Lux drauf und dann mit der selbstansaugenden Billigpistole immer drauf. Das Strahlgut kann man übrigens ca. dreimal wiederverwenden, dann aber das sieben nicht verwenden. :thumbsup:

Für kleinere Fleckchen fahr ich auf die Wiese, nehm die Pistole mit Becher drunter, dafür reicht die allemal!

Und gaaanz wichtig, hinterher schwarz machen!!! Meistens mit Brantho Korrux 3in1, das ist bisher der stabilste Lack. Der Robust Lack aus gleichem Haus hat mich nicht so überzeugt.

Viel Spaß beim Dreck machen.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
boar
Beiträge: 88
Registriert: Do 20. Jan 2011, 12:53
Wohnort: Luxemburg

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von boar »

Hallo,

Hat schon einmal einer mit Phoshorsäure den Rost entfernt? Soll eine billige Alternative zu Rostumwandler sein (1liter 85% kostet so um die 35 €).



Boar

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
landcruiser
Beiträge: 16032
Registriert: Do 17. Mai 2001, 23:14

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von landcruiser »

Mit Fertan hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.

Strahlen mit Sand ist gesundheitlich nicht ganz ohne. Ich hab dabei immer eine Schutzmaske mit Filter getragen.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
HJ61-Freak
Beiträge: 5210
Registriert: Di 6. Nov 2007, 21:58
Wohnort: Weiterstadt

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von HJ61-Freak »

Thema Zopfbürste, am besten auf schnell drehendem Winkelschleifer: Löst den groben Rost gut, schmiert aber die Rostnarben mit gesunden Material zu, danach sieht alles schön blank aus, ist es aber tatsächlich nicht. Es muss in jedem Fall mit Rostumwandler chemischnachgetreten werden.

Thema FERTAN: FERTAN bildet eine Schutzschicht, deswegen müssen auch vor jeder weiteren Behandlung die FERTAN-Reste mit reichlich Wasser angespült werden. Soweit kein Wasser ins Spiel kommt, schützt FERTAN laut hersteller bis zu 6 Monate vorm Weiterrosten.

Thema Rostbildung: Meistens startet der Rost in den Falzen, d. h. dort, wo zwei oder mehr Bleche überlappend aufeinander stoßen und eine Trennfuge bilden. Diese Fuge zieht Feuchtigkeit aufgrund Kapillareffekts an. Hierfür reicht es aus, dass in unseren Breiten regelmäßig der sog. Taupunkt unterschritten wird und sich hierauf hin in den Hohlräumen der Karosserie Kondenswasser niederschlägt. Der Schwerkraft folgend laufen die Topfen am Blech innen nach unten un dtreffen weisten auf einen Blechfalz, in welchen sie quasi aufgesogen werden und ihr zerstörisches Werk verrichten können.

Thema Phosphorsäure: Ist mit eines der effektivsten Mittel gegen Rost, leider frißt es auch das Blech gut an, dieses wird extrem rau. Die Phophorsäure muss zudem, damit sie gut wirkt auf rund 60 - 70 °C erhitzt werden und für die Dauer der Einwirkung auch auf dieser Temperatur gehalten werden. Außerdem muss die Oberfläche vorher sehr gut von Anhaftungen jeglicher Art, insbesondere Öle und Fette gereinigt werden. Ich habe mit Phosphorsäureverbindungen bei der Sanierung von Motorradtanks extrem gute Erfahrungen gemacht. Weder Sandstrahlen noch FERTAN halten da mit, vgl. auch hier. Allerdings muss die Phosphorsäure nach getaner Arbeit neutralisiert werden, was bei Blechfalzen so ein Problem ist.

Thema Sandstrahlen: Hier spielt die richtige Wahl des Strahlguts sowie die Verwendung desselbigen (Arbeitswinkel, Druck und Abstand) eine extrem wichtige Rolle. Schon so mancher Hobby-Restaurator hat gesandstrahlte Türen, Motorhauben, Kofferraumdeckel oder Kotflügel ohne nennenswerte Steifigkeit bzw. Spannung im Blech zurück bekommen. Sandstrahlen erzeugt eine extreme Kraterlandschaft auf der Belchoberfläche, was zu Verspannungen, Entspannungen und schließlich zu Verwerfungen im Blech führen kann. Außerdem senkt die Kerbwirkung die Dauerhaltbarkeit des Materials. Einen Fahrzeugrahmen würde ich daher auch nie sandstrahlen lassen. Abbeizen ist in jedem Fall die schonendere Variante, allerdings auch dort wieder das Problem der Restchemie in den Blechfalzen.

Thema Untergrundbehandlung: Meine Erfahrung ist, dass Streichen besser ist als Spritzen. Man kommt in alle Ecken, die Farbe wird auf das Blech gedrückt. Für den Unterboden verwende ich Kunstharzfarbe (härtet nicht so stark aus, bleibt flexibel) von Brillux nebst Haftgrund. Darüber kommt Unterbodenschutzwachs in klar.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Keflavik
Beiträge: 76
Registriert: So 13. Aug 2006, 12:35
Wohnort: Treuchtlingen

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von Keflavik »

boar hat geschrieben:Hallo,

Hat schon einmal einer mit Phoshorsäure den Rost entfernt? Soll eine billige Alternative zu Rostumwandler sein (1liter 85% kostet so um die 35 €).



Boar

Ist eigentlich keine alternative, jeder rostumwandler basiert auf ph-säure, gruß - k.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
HZJ syttini
Beiträge: 9635
Registriert: Fr 4. Nov 2005, 14:15
Wohnort: Haigerloch

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von HZJ syttini »

landcruiser hat geschrieben:Mit Fertan hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.

Strahlen mit Sand ist gesundheitlich nicht ganz ohne. Ich hab dabei immer eine Schutzmaske mit Filter getragen.



Fertan finde ich auch ein bischen aufwändig und will richtig richtig gemacht werden.

Danke für den Hinweis mit der Schutzmaske...hab ich bisher nicht bedacht!
"Man braucht keinen vollen Tank, um vorwärts zu kommen!"
Land Cruiser HZJ79 + Toyota MR2 W3 + Mazda 6 MPS

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
cbk
Beiträge: 168
Registriert: Mo 5. Sep 2011, 18:11

Re: Chemie des Rosts

Beitrag von cbk »

HZJ syttini hat geschrieben:Danke für den Hinweis mit der Schutzmaske...hab ich bisher nicht bedacht!

Hoffentlich hast du noch nie gestrahlt. :shock:
Ohne Maske strahlen ist extrem gesundheitsschädlich. Wir haben hier im Betrieb einen Umschüler, der sich bereits nach einer Woche Strahlen ohne Maske die Lunge für sein Leben lang versaut hat. Das heilt nicht mehr aus. :(

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Antworten

Zurück zu „Beschichtung, Korrosionsschutz, Pflege / Paint, Rust Protection, Care“