Edelstahlschrauben, wie richtig behandelt?

Farben, Lacke, Beschichtungen, Unterbodenschutz, Fette, Wachse usw.
Gerard
Beiträge: 1311
Registriert: Mi 4. Jul 2001, 18:20
Wohnort: Landsberg / Bayern

Beitrag von Gerard »

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>>Bei unterschiedlichen Metallen empfiehlt sich etwas Weicon Anti-Seize aufzutragen.<<

Was die Buschlöwin geschrieben hat ist ein nicht nicht zu unterschätzender Punkt!
Ich kenne das Weicon-Zeugs nicht, aber ich weis dass es sehr schnell zu Problemen führen kann wenn man verschieden Metalle mischt. Vor allem im KFZ-Bereich wo Salzwasser mit ins Spiel kommt, dass unedlere Metall korrodiert dann wesentlich schneller.

Grüße, Gerhard

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onkel
Beiträge: 4361
Registriert: Di 6. Jan 2004, 21:44
Wohnort: daheim

Beitrag von onkel »

Es darf ja jeder nehmen was er will,
Aber es hat schon einen Grund warum fast keine Edelstahlschrauben im Fahrzeugbau verwendet werden.
Die Festigkeit ist nur für untergeordnete Bauteile ausreichend.
Das unedlere Metall ist ja nach dem Tausch der Fahrzeugstahl, somit ist das ehr kontraproduktiv.
Bei professioneller Verwendung von Edelstahlschrauben werden daher meistens Kunstoffscheiben unterlegt
Ich verwende seit Jahrzehnten bei jeder Schraubenverbindung Kupferpaste , und habe selbst bei Krümmermuttern und Schrauben keinerlei Probleme mit dem Öffnen.
Der optische Aspekt für Edelstahlschrauben ist natürlich
Geschmackssache, darüber lässt sich ( fast ) nicht streiten.
Gruß Onkel,
In einer Welt wo der Klügere nachgibt regiert der Dumme

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HZJ syttini
Beiträge: 9635
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Beitrag von HZJ syttini »

@onkel:

geht doch mit dem Hintergrundwissen :wink:


Edelstahlschrauben werden von mir im Aussenbereich verwendet, um Alu auf Alu oder Alu auf Holz zu montieren. Da diese oft nicht lackiert werden, macht das für meinen Einsatz Sinn.

Und um stark Kondenswasser gefährdete Verbindungen zu montieren. Da hier eine Stahlschraube in Holz schnell im Eimer ist und dadurch das Holz unansehlich wird.

Gruß

Andi
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idealist
Beiträge: 496
Registriert: Fr 30. Nov 2007, 19:29

Beitrag von idealist »

Ich habe mir die Beiträge mal durchgelesen und möchte auch mal meinen Senf dazugeben.

Die sogenannten Edelstahlschrauben bestehen aus CrNi-Stahl. Dieser ist nicht spröde sondern zäh (vorteilhaft bei tiefen Temperaturen). Die Festigkeitseigenschaften der "handelsüblichen Edelstahlschrauben" reicht bei weitem nicht an eine 8.8 Schraube heran. Die technologischen Festigkeitseigenschaften der "Edelstahlschrauben" streuen sehr stark.

Verschraubungen mit blankem Stahl ist kein Problem. Auch mit Aluminium ist kein Problem. Sobald etwas mit Zink ins Spiel kommt, z. B. verzinkte Bauteil (egal ob feuerverzinkt oder galvanisch) löst sich die Zinkschicht weiträumig um die Verschraubung in Rekordzeit auf (liegt an der elektrochemischen Spannungsreihe). Auch Unterlegscheiben müssen in CrNi-Ausführung benutzt werden.

Verschraubungen in CrNi-Stähle oder mit der entsprechenden Mutter sind problematisch. Es kommt zum sogenannten Kaltverschweißen. Bedingt durch das Werkstoffgefüge sind die Oberflächen sehr rau, dadurch kommt es beim Verschrauben zu solch hoher Reibung und Temperaturen, dass der Werkstoff an mikroskopisch kleinen Stellen verschweißt.

Die Kupferpaste dient dazu, die Reibung im Gewinde zu reduzieren, was diesem Effekt entgegenwirkt. Dann muss aber das erforderliche Anzugsmoment reduziert werden.

Gruß René
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