Elektromobilität

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Feldi
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Feldi »

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Bleibt die Frage, was sinnvoller ist.
Wasserstoff-Brennstoffzelle/Elektomotor oder Wasserstoff-Verbrennungsmotor?
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netzmeister
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Re: Elektromobilität

Beitrag von netzmeister »

Die große Frage ist, wohin sich die Technik grundsätzlich entwickelt und welche Infrastruktur es dafür braucht.

Akkuwechsel oder Schnellladesysteme sind in meinen Augen nicht zielführend, ich sehe Elektromobilität deshalb ganz klar in Kurzstreckenanwendung, Stadt- und Lieferverkehr usw. Der Idealfall ist die Photovoltaik-Anlage in der Firma mit Ladesäule in der Tiefgarage: Morgens hin, tagsüber mit Sonnenenergie laden, abends heim. 40 km Radius sind schon gut, 50 wären natürlich besser, damit hätte man schon viel erreicht.

Und bevor nun die Nachhaltigkeitsdebatte aufflammt: Akkus können mittlerweile recycled oder aufgearbeitet werden, nur ist das noch recht teuer. Aber auch hier gilt: Wer nicht damit anfängt, kann es auch nicht weiterentwickeln. Seit 1998 hat Toyota NiMH-Batterien aus ca. 30.000 Fahrzeugen wiederverwertet, das sind ca. 80% der Althybridfahrzeuge in Japan. Lange Zeit konnten die Inhaltsstoffe der Batterien nur als Rohmaterial für die Produktion von Edelstahl verwendet werden, mittlerweile geht auch hier die Entwicklung weiter: Durch Weiterentwicklungen in der Sortierung und Extrahierung konnte 2010 mit der Wiederverwertung von Nickel aus Hybridakkus begonnen werden. So wird der Nickel wieder dem Kreislauf zugeführt.

Für längere Strecken hängt alles, aber auch wirklich alles, an der Reichweite und deren Verlängerung bzw. Wiederherstellung. Sprich: Man muss tanken können, sonst ist das alles Käse. Mit Wasserstoff könnte das zu realisieren sein, die Technik gibt es immerhin schon lange genug.

Aber natürlich gilt: Die Mischung machts. Es ist Humbug, von 100%iger Elektro-Abdeckung in den nächsten fünf Jahren zu sprechen. Und auch mit Brennstoffzellenantrieb kann man nicht allen Verkehr abdecken. Wir haben gesehen, was passiert, wenn plötzlich viele Leute alternative Kraftstoffe nutzen, siehe Pflanzenöl. Siehe Biobeimischung im Dino-Sprit, die nur mit Hilfe von wahnwitzigen Monokulturen erreicht werden kann. Siehe auch Flüssiggas: Auch hier gäb's Kapazitätsprobleme, wenn plötzlich jeder Benziner umrüstet. Wenn man aber über kurz oder lang eine solide Mischung aus verschiedenen Antriebsarten findet, ist schon wahnwitzig viel gewonnen. Finde ich zumindest. :)
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RobertL
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Re: Elektromobilität

Beitrag von RobertL »

Ob das eine sinnvolle und wirtschaftlich attraktive Sache ist, für die Kurzstrecke und die Langstrecke unterschiedlich Fahrzeuge zu haben, stelle ich mal für große Bevölkerungsschichten in Frage. Viele Familien haben grad mal die Kohle für EIN Auto und keine Lademöglichkeit vor der Haustür, weil Bürgersteig im Plattenbauviertel. Und auf der Kurzstrecke steht man mit der Elektromühle auch im Stau.
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Don Matías
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Don Matías »

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landcruiser
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Re: Elektromobilität

Beitrag von landcruiser »

Hab mal gelesen, dass ein Konzeptfahrzeug (von Toyota?) mit was bei 6 kg über 600 km Reichweite hatte.

Kann aber nicht mehr sagen wo das war.

Konzeptfahrzeuge sind natürlich nicht unbedingt Serie, aber selbst bei Faktor 10 würde das nicht deinen Überlegungen entsprechen?

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Feldi
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Feldi »

Don Matías hat geschrieben:Das ist ein Faktor von ~ 3,5*, also 80-Liter-Dieseltank ≈ 280-Liter-Wasserstofftank.

Stimmt, Volumen ist ein Problem. Dafür wiegen die 280 Liter aber nur 20 kg. Mit den 65 kg Gewichtsvorteil kann man locker den Zusatzaufwand darstellen.
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Feldi
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Feldi »

landcruiser hat geschrieben:Hab mal gelesen, dass ein Konzeptfahrzeug (von Toyota?) mit was bei 6 kg über 600 km Reichweite hatte.

Das entspräche ca. 4 Liter Diesel /100km - nix besonderes.
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landcruiser
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Re: Elektromobilität

Beitrag von landcruiser »

Bei 800 bar dürfte das Volumen kein Problem mehr sein?

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Don Matías
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Don Matías »

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landcruiser
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Re: Elektromobilität

Beitrag von landcruiser »

OK, das Zeug ist also schon flüssig - war mir nicht klar.

Dann haben sie die 6 kg (mit dem entsprechenden Volumen) vermutlich in entsprechend konstruierten Tank in dem concept car untergebracht?

Bleibt spannend!

Wenn Toyota sich mit einer konkreten Zusage für 2015 so aus dem Fenster lehnt, haben sie vermutlich eine praktikable Lösung?

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Don Matías
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Don Matías »

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Bayerman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Bayerman »

fredddd hat geschrieben:Hi,
......
Er meinte Opel Ampera noch das zu gebrauchendste Fzg.


Der Ampera stand im Sommer bei nem Opelhändler um erfrischende 48.000 EUR...... :angryfire: :angryfire: :roll:
Schöne Grüße aus Niederösterreich
Otto, Exil-Bayer, nun ohne FJ62, 260.000km

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Bayerman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Bayerman »

Hier hat einer seinen Jeep Cherokee (sic!) als ElectroVehicle umgebaut..... :D
http://driveev.com/jeepev/home.php
Schöne Grüße aus Niederösterreich
Otto, Exil-Bayer, nun ohne FJ62, 260.000km

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George
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Re: Elektromobilität

Beitrag von George »

Don Matías hat geschrieben:Hola:

RobertL berichtete von Lars Thomsen:

...
"o 2018: E-Busse, E-LKW, Personennahverkehr elektrisch"


MBPetersen schrieb:

'Wenn in der Batterie aber nur 12 kWh sitzen...ja...dann hab ich 4 Stunden warm dann ists aus :)"


1.
"Anfang 2013 waren in Deutschland 52,4 Millionen Kraftfahrzeuge (Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Sattelschlepper, Omnibusse, Motorräder, sonstige Krafträder und andere Kraftfahrzeuge) zugelassen. Das seit vielen Jahren ungebrochene Wachstum führte 2013 zu einem neuen Höchststand des Kraftfahrzeugbestandes in Deutschland."

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... tuell.html


2. Bruttostromerzeugung BRD 212: 628,7 Mrd kWh.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ugung.html

3. Annahme: 52'400'000 Kfz werden ueber ein Kalenderjahr jeden Tag acht Stunden mit 1'500 Watt (gemaechliche Ladung, Ladegeraet zieht 6,5 A bei 1,5 kW Leistungsaufnahme) aufgeladen.

4. Schlussfolgerung: 52'400'000 x 365 x 8 x 1'500 = 229'512'000'000'000 Wattstunden Energieaufnahme pro Jahr.

628,7 Mrd kWh = 628'700'000'000'000 Wattstunden Bruttostromerzeugung pro Jahr.

229'512'000'000'000 Wattstunden / 628,7 Mrd kWh = 0,365 = 36,5 %

Wenn die Stromerzeugung bis 2018 (~5 Jahre) um rund ein Drittel gesteigert werden soll, dann rate ich an, nunmehr recht zuegig mit dem Kraftwerkskapazitaetsausbau zu beginnen.

(Bei den Herrn Zukunftsforschern hapert es wohl mit der Arithmetik so wie bei den Herrn Klimaforschern mit der Thermodynamik.)

Muchos saludos,

don Matías.
Guten Abend
Irgendwie scheint mir der Drittel Stromproduktion mehr für die E Mobilität ein bisschen viel. :wink:
KWh und Wh vermischt?

Aber trotzdem:
Bin schon neugierig wo die el. Energie her kommen soll um zukünftige Bedürfnisse zu decken, vorallem bei ungünstigen Sonnen/Wind- Bedingungen und Spitzenbelastung.
In Deutschland stammt immer noch ca. 50% der Energie aus Kohlenkraftwerken und 20% aus Kernkraftwerken.
Die Kernkraftwerke sollen verschwinden und die Kohlen- und Gaskraftwerke sollen aus CO2 Gründen auch dezimiert werden.
Wie soll das gehen? Erklärt es mir.
Aus Gründen Der CO2 Problematik will man weg von Benzin/Diesel betriebenen Fahrzeugen und propagiert Elektroautos die zu einem grossen Teil mit Energie aus Kohlen/Gaskraftwerken geladen werden.
Gleichzeitig will man die Energiewende mit Ersatz der Kernenergie (20% der Produktion) durchsetzen.
Wie soll da eine Grundversorgungssicherheit erreicht werden?

Gruss

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landcruiser
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Re: Elektromobilität

Beitrag von landcruiser »

Ich sehe das ähnlich wie Alex:

Es wird ein Mix aus verschiedenen Energieformen geben. Der Meinung war ich schon zu Beginn meiner Pölerei vor 15 Jahren oder so.

Elektro für die Stadt macht Sinn. Man darf nicht nur an den privaten Individualverkehr denken, sondern auch an Lieferanten, Botendienste, Handwerker und ÖPNV.

Zudem gibt es inzwischen durchaus viele Haushalte mit zwei Fahrzeugen. Denke da würde mancher auch über ein größeres Fahrzeug für Strecke und eins für den Weg zur Arbeit nachdenken (wenn der Preis stimmt).

Da würden u.U. sogar Einfachlösungen mit 100 km Reichweite reichen.

Alles nicht ohne Haken und Ösen.

Aber unsere Politik wirds schon (hin)richten. :biggrin:

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RobertL
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Re: Elektromobilität

Beitrag von RobertL »

Ja genau! Einen Ampera um 48 Flocken als Zweitwagen!! :bulb: :biggrin: So musses sein!
lg Robert

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